"Augsburg könnte überall sein"

geschützte Pflege

Die gravierenden Missstände im Augsburger Pflegeheim Ebnerstraße sorgten deutschlandweit für Empörung und Unverständnis. Pflege- und schutzbedürftige Bewohnerinnen und Bewohner mussten in unwürdigen Zuständen leben. Das Pflegeheim in Augsburg wurde mittlerweile geschlossen.

Die Mängel in Altenwohn- und Pflegeheimen können äußert vielfältig sein; dies mit örtlichen Unterschieden. Der Spannungsbogen beginnt beim Personalmangel oder Angestellte mit medizinischen, sprachlichen und pflegerischen Mängeln. Es können bauliche Mängel mit Gesundheitsgefährdung, wie Schimmelbildung oder Hygienedefizite in der Lebensmittelversorgung, besonders in der Küche sein.

Angehörige der pflegebedürftigen Bewohner/innen scheuen häufig den Beschwerdeweg, weil die Befürchtung besteht, dass die im Heim lebenden Menschen negative Folgen unterschwellig oder mittelbar zu spüren bekommen.

Der Bezirksverband der Liberalen Senioren Schwaben, vertreten durch die Vorstandsmitglieder Julia Hehl, Katharina Rauh, Guido Immler und Dr. Michael Büssemaker reagieren auf die Vorfälle im Augsburger Pflegeheim. Dieser Fall machte in den Medien die Runde. Allgemeiner Tenor: „Offensichtlich werden in Deutschland fahrbare Fritten-Buden intensiver kontrolliert als die empfindsamen Bereiche eines Altenwohn- und Pflegeheimes“.

Die Praxis bei der Überprüfung von Altenwohn- und Pflegeheimen muss sich für die Liberalen Senioren ändern. Der Bayerische Gesundheitsminister hat bereits eine „Pflege-SOS-Anlaufstelle“ für das Melden von Missständen versprochen. Dies wird von den Liberalen Senioren begrüßt.  

Wir Liberale Senioren fordern, dass auch anonyme Anzeigen und Berichte eingereicht und weiterverfolgt werden. Das Kontrollspektrum der Qualitätsprüfungen durch Sachverständige des „Prüfdienstes der Privaten Krankenversicherungen“ (PKV) muss erweitert werden. Nachkontrollen als Folge „gelber Karten“ bei Beanstandungen müssen ebenso erfolgen wie unangemeldete Prüfungen.